Hector, der Ritter ohne Furcht und Tadel
Einleitung
Bud ist in diesem Film in der Rolle des Söldners und Ettore (Hector) Fieramosca (mehr zu ihm unter "Hintergrund"). In diesem Film bezieht sich auch das eine oder andere auf das Leben von Fieramosca. So werden er und die anderen Italiener von den Franzosen beleidigt, was zu einem Kampf von 13 gegen 13 Männer führt. Auch stimmen Zeit und die genannten Ortschaften mit der Geschichte überein. An der Seite von Bud spielt in dieser Abenteuerkomödie Enzo Cannavale, welcher auch bei den Plattfuss-Filmen ein Team mit ihm bildet.
Handlung
Hector Fieramosca (Bud Spencer) und seine Männer sind Söldner, welche ihren Lebensunterhalt dadurch verdienen, dass sie sich während einer Schlacht einer Partei anbieten und für diese kämpfen. Es ist 1503, als bei der Schlacht von Barletta (Apulien) die Franzosen gegen die Spanier kämpfen. Hector möchte wie üblich die schwächeren (die Spanier) unterstützen. Seine Männer aber möchten für einmal zu den stärkeren, um auch mal zu gewinnen. Hector gibt nach, aber als die Franzosen ihn und seine Leute beleidigen, wenden sie sich doch den Spaniern zu. Diese verteidigen mit allen möglichen Mitteln ihre Festung und müssen durchhalten, bis die Verstärkung aus Spanien ankommt. Dank Hector und seinen Männern können die Spanier dem Angriff der Franzosen standhalten. Die Franzosen wollen die Spanier nun aushungern lassen. Hector provoziert die Franzosen allerdings in dem er diesen bei ihrem Stützpunkt ein Spanferkel vor die Füsse wirft und zeigt, dass sie noch lange warten können.
Die Situation eskaliert, als Hectors Mitkämpfer Graiano (Angelo Infanti, auch bekannt aus Plattfuss räumt auf) vorgibt zu den Franzosen über zu laufen und diese ihn hinrichten. Als Hector, seine Söldner und gar das gesamte italienische Volk von den Franzosen beleidigt werden, fordert er sie zum Kampf zwischen je 13 Männern auf. Hector und seine Männer sind jedoch nur zu viert, die Franzosen bestehen auf je 13 Männer. So machen sich die Söldner auf die Suche nach ehemaligen italienischen Kämpfern und kriegen die nötigen Männer dann in letzter Sekunde noch hin. An einem grossen Strand kommt es dann zum Duell der jeweils 13 Ritter.
Filmdaten
Genre: Abenteuerkomödie
Produktionsland: Italien / Frankreich (Originaltitel: Il soldato di ventura )
Erscheinungsjahr: 1976
Filmlänge: 95 Minuten
Altersfreigabe: FSK 12
Regie: Pasquale Festa Campanile
Drehbuch: Franco Agostini, Giuseppe Moccia
Darsteller: Bud Spencer (Hector Fieramosca), Enzo Cannavale (Bracalone), Angelo Infanti (Graiano), Franco Agostini (Romanello da Forli), Antonio Orlando (Carellario da Barletta), Mario Pilar (Salomone da Cavorà), Oreste Lionello (Giovenale da Vetralla), Jacques Herlin (Paredes), Philippe Leroy (Guy de la Motte), Frédéric de Pasquale (Bayonne), Marc Porel (Herzog von Namur), Andréa Ferréol (Leonora), Ria de Simone (eine von Giovenale's Frauen), Claudio Ruffini (Schläger nach Würfelspiel), Riccardo Pizzuti (einer der französischen Kämpfer), Salvo Basile (spanischer Kämpfer), Osiride Pevarello (französischer Soldat)
Gut zu wissen
Ettore Fieramosca war ein sogenannter Condottiere*, das heisst, der Anführer einer Söldnertruppe. Fieramosca (1476 - 1515) wurde in Capua (Kampanien, 30km nördlich von Neapel) geboren und kämpfte anfänglich für den neapolitanischen König Ferdinand den 2. Den oben erwähnten Kampf 13 gegen 13 wurde tatsächlich vom französischen Kommandeur Charles de Motte provoziert, in dem er die italienischen Söldner beleidigte. Wie im Film gewannen damals die Italiener unter der Führung Fieramoscas. Es soll in Neapel noch heute eine Statue von Fieramosca geben.
Die Stadt Barletta, in der sich die Auseinandersetzung mit den Franzosen abspielte liegt in Apulien, 65km nordwestlich von Bari.
Der von Hector erwähnte Papst (Rodrigo) Borgia war zu dieser Zeit tatsächlich Papst (1492-1503), aber besser bekannt unter dem Namen Alexander der 6.
* Ein Condottiere war ein Söldnerführer. Die Söldner wurden vom 13. bis 16. Jahrhundert von Adligen beschäftigt. Adlige von reichen Stadtstaaten, welche allerdings nicht die militärischen Voraussetzungen hatten, sich gegen Angreifer zu wehren, welche auf deren Reichtum aus waren. Diese Söldner schlossen einen "Condotta" (Söldnervertrag) ab und waren als Compagna di ventura bekannt. Der Führer einer solchen Compagna wurde eben Condottiere genannt.
Als im 16. Jahrhundert eine Modernisierung der Kriegsführung stattfand, verloren die Söldner den Anschluss und verschwanden von der Bildfläche.
Drehorte
Der Film wurde vorwiegend in Apulien gedreht. Die Burg, bei der sich die Franzosen und die Spanier zu Beginn bekämpfen befindet sich in der Stadt Lucera, bei Foggia und heisst La Fortezza (Festung) svevo Angioina Lucera. Der Bau wurde 1283 von Carlo l. d'Angio (König von Sizilien) vollendet. Friedrich der 2. (ab 1212 römisch-deutscher König) hatte den Bau in den 1220er Jahren begonnen um die Sarazener (Volksstamm aus der arabischen Halbinsel) gewaltsam von Sizilien nach Lucera zu bringen.
Diverse Strandszenen wurden bei Gargano (Apulien) gedreht. Beim Kampf 13:13 war der Drehort allerdings ein Strand in der Region Hammamet (Tunesien).
Interessant ist, dass die Szene, in der französische Soldaten samt Fässern ins Wasser rollen (Nachdem sie Hector "verschwinden" lässt), am selben Ort gedreht wurde, wie die Szene aus "Die rechte und die linke Hand des Teufels", bei der "Der müde Joe" / Terence mit den Siedler-Töchter schwimmen geht. Diese Wasserfälle sind die Cascate di monte Gelati bei Mazzano Romano. Ein weiterer Zusammenhang zu dieser Region ist uns sonst nicht bekannt.
31:07. Mazzano Romano. Cascate di monte Gelati. Hector, alias Amir, "entsorgt" die französischen Soldaten.